BREF – Daten­samm­lung und Kommentierung

Mit­glie­der­be­tei­li­gung essenziell

Die Bes­ten Ver­füg­ba­ren Tech­ni­ken stel­len das wich­tigs­te Werk­zeug dar, die euro­päi­schen Anfor­de­run­gen der Indus­trie­emis­si­ons-Richt­li­nie zur Min­de­rung von Umwelt­aus­wir­kun­gen für alle Indus­trien in kon­kre­te Maß­nah­men umzu­set­zen. Nach­dem im Früh­jahr 2021 die Daten­samm­lung been­det wur­de, stand im Früh­jahr 2022 der Ent­wurf zur Kom­men­tie­rung zur Verfügung.

Von Anfang an enga­giert sich der BDG bei der bereits seit drei Jah­ren lau­fen­den Über­ar­bei­tung die­ses für die Geneh­mi­gung von Gie­ße­rei­en maß­ge­ben­den Regel­werks. Denn: die Vor­ga­ben der sog. BVT-Schluss­fol­ge­run­gen – also des Doku­ment­teils mit den Grenz­wer­ten – wer­den in deut­sches Recht über­nom­men und damit ver­bind­lich für unse­re Branche.

Die Daten­samm­lung bil­det das Herz­stück der BREF-Revi­si­on, da aus den zusam­men­ge­tra­ge­nen Mess­wer­ten die neu­en sog. Emis­si­ons­band­brei­ten – also Grenz­wer­te­fens­ter – abge­lei­tet wer­den, die dann die Grund­la­ge für die natio­na­le Fest­le­gung von Grenz­wer­ten bil­den – u.a. in der TA Luft. Da inner­halb der EU die meis­ten Gie­ße­rei­en in Deutsch­land behei­ma­tet sind, war es Ziel des BDG, die höchs­te Anzahl an Daten ver­gli­chen mit den ande­ren EU-Mit­glied­staa­ten zu erbrin­gen. In vie­len tele­fo­ni­schen „Fra­ge­bo­gen-Sprech­stun­den“ konn­te der BDG die teil­neh­men­den Betrie­be beim Aus­fül­len der sehr umfang­rei­chen und kom­ple­xen Fra­ge­bö­gen bera­ten und unter­stüt­zen. Im Ergeb­nis stammt mehr als ein Drit­tel der für die Aus­wer­tung zur Ver­fü­gung ste­hen­den Fra­ge­bö­gen aus deut­schen Gießereien.

Im Febru­ar 2022 lag dann der Ent­wurf zur Kom­men­tie­rung vor. Zwar war damit zu rech­nen, dass sich in eini­gen Berei­chen stren­ge­re Grenz­wer­te aus den gemel­de­ten euro­päi­schen Mess­da­ten erge­ben könn­ten – aber das, was die EU-Kom­mis­si­on vor­ge­legt hat­te, stell­te ein pures Worst-Case-Sze­na­rio dar. So sank der in der neu­en TA Luft für Staub fest­ge­leg­te Grenz­wert von 10 mg/m3 auf <1 bis 4 mg/m3. Ähn­lich ver­hält es sich bei wei­te­ren Para­me­tern: Bei Ami­nen, Ben­zol und Gesamt‑C bewe­gen sich die vor­ge­schla­ge­nen Limits bei einem Fünf­tel bzw. Zehn­tel der deut­schen Grenz­wer­te. Auch deren Moni­to­ring soll in einem Maße ver­schärft wer­den, das jeg­li­chen Anspruch an eine wirt­schaft­li­che Ver­hält­nis­mä­ßig­keit ver­mis­sen lässt. Aus den übli­chen drei­jähr­li­chen Mes­sun­gen sol­len min­des­tens jähr­li­che, in vie­len Fäl­len sogar halb­jähr­li­che, wenn nicht gar monat­li­che Mess­ver­pflich­tun­gen werden.

Nur inner­halb weni­ger Wochen konn­te der BDG mit­hil­fe der Mit­glieds­un­ter­neh­men die­sen Ent­wurf kom­men­tie­ren, da nur die Gie­ße­rei­en die Vor­ga­ben hin­sicht­lich ihrer Umsetz­bar­keit in der Pra­xis bewer­ten kön­nen. Um die­se wich­ti­ge Arbeit zu erleich­tern, hat­te der BDG ein­fach ver­ständ­li­che Kom­men­tar­for­mu­la­re erstellt. Die Anmer­kun­gen aus den Unter­neh­men sowie vom BDG wur­den anschlie­ßend über den euro­päi­schen Gie­ße­rei­ver­band an die für die BREF-Revi­si­on zustän­di­ge Insti­tu­ti­on der EU-Kom­mis­si­on in Sevil­la übermittelt.

Elke Rad­tke
Refe­ren­tin Umwelt- und Arbeitsschutz
Elke Rad­tke
Refe­ren­tin Umwelt- und Arbeitsschutz