Ein­heit­li­che Stan­dards für den Pro­duct Car­bon Footprint

FRED – einer für alle

Die Stra­te­gien zur CO2-Redu­zie­rung von OEMs bezie­hen die Lie­fer­ket­ten mit ein und machen den Pro­duct Car­bon Foot­print (PCF) von Guss­pro­duk­ten suk­zes­si­ve zur Lie­fer­be­din­gung. Grund genug, als mit­tel­stän­di­sche Indus­trie selbst aktiv ihren Kun­den Stan­dards anzu­bie­ten. Der BDG hat des­halb eine web­ba­sier­tes Kal­ku­la­ti­ons­tool zur Ermitt­lung von PCFs für Gie­ße­rei­en entwickelt.

Der BDG hat zusam­men mit dem exter­nen Dienst­leis­ter pro­si­ma­lys das ursprüng­lich für die Mas­siv­um­for­mung ent­wi­ckel­te PCF-Kal­ku­la­ti­ons­tool FRED auf die Pro­zess­ket­ten in Gie­ße­rei­en ange­passt und es zu einem Tool erwei­tert, das beson­ders für KMUs und die auto­mo­bi­le Zulie­fer­bran­che geeig­net ist. Im Fokus stand daher auch die zur OEM-Daten­platt­form Catena‑X regel­kon­for­me Datenaufnahme.

Vor­aus­ge­gan­gen ist ein Abgleich mit den Anfor­de­run­gen der OEMs an KMU-Kun­den sowie mit den KMUs aus dem Cate­na-X-Netz­werk. Das Feed­back der OEMs hin­sicht­lich Metho­dik, Usa­bi­li­ty, Exper­ten-Ansatz und Aus­sa­ge­kraft der Ergeb­nis­se war durch­weg posi­tiv. Das betrifft vor allem die Daten­ba­sis des Pro­jekts, die aus rea­len Pro­zes­sen und auf ver­band­li­cher Ebe­ne ermit­telt wur­den. Auch die KMUs waren mit der Aus­sa­ge­kraft der Ergeb­nis­se zufrieden.

Damit ist eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung gege­ben, dass sich FRED als zer­ti­fi­zier­ter PCF-Kal­ku­la­tor bei den Auto­mo­ti­ve-OEMs eta­blie­ren wird – bei gleich­zei­ti­ger Akzep­tanz in der Lie­fer­ket­te. Damit hat die Gie­ße­rei-Indus­trie der Reak­ti­on auf Kun­den­an­for­de­run­gen oder Vor­ga­ben von Dienst­leis­tungs- und IT-Kon­zer­nen akti­ve Stan­dards gegen­über gestellt, die auf sie und ihre Kun­den­zu­ge­schnit­ten sind.

Fak­ten und aktu­el­ler Stand

Start von FRED ist im Juni 2023 – pünkt­lich zur GIFA/NEWCAST. Die aktu­el­len Fak­ten zu FRED in Kürze:

- Refe­renz­da­ten­bank mit Pri­mär­da­ten aus Betrieben

- modu­la­rer erwei­ter­ba­rer Aufbau

- Abbil­dung indi­vi­du­el­ler Pro­zess­ket­ten sowie aller Ein­fluss­pa­ra­me­ter der Guss­teil­fer­ti­gung mit Berech­nung der dar­aus ent­ste­hen­den CO2-Emissionen

- Aus­weis des PCF nach Pro­zess­schrit­ten (Hot­spot-Ana­ly­se) und nach Scope 1 bis 3

- Simu­la­ti­on von CO2-rele­van­ten Effek­ten aus Material‑, Prozess‑, Kon­struk­ti­ons- oder Energieträgeranpassungen

- ein­fa­che modu­la­re Hand­ha­bung und ite­ra­ti­ve Bedienung

- sys­tem­un­ab­hän­gi­ge (web­ba­sier­te) IT-Lösung

-Kon­for­mi­tät mit ISO 14067/69 und Green­house Gas Pro­to­col GHG Inzwi­schen kann mit FRED auch der stand­ort­be­zo­ge­ne Car­bon Foot­print (CCF) ermit­telt wer­den. Das Kal­ku­la­ti­ons­tool wird der gesam­ten Gie­ße­rei­bran­che offen­ste­hen. BDG-Mit­glie­der kön­nen sich inner­halb der mit­tel­stands­kon­for­men Preis­struk­tur über Vor­tei­le freuen.

Elke Rad­tke
Refe­ren­tin Umwelt- und Arbeitsschutz
Elke Rad­tke
Refe­ren­tin Umwelt- und Arbeitsschutz